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Ein Blick zurück: In nur 256 Tagen entsteht im Jahr 2017 das Feuerstein

Veröffentlicht 01.08.2024

256 Tage für ein ambitioniertes Projekt. 256 Tage voller Herausforderungen. Im Gespräch mit Architekt Paul Volgger über die tägliche Arbeit, bauliche Besonderheiten und sein ganz persönliches Feuerstein-Highlight.

Herr Volgger, was waren für Sie als einer der Architekten die größten Herausforderungen während des Baus des Feuerstein?

Als ich als Architekt in die Mader Gruppe eingestiegen bin, hatte das Architekturbüro baukraft mit Architektin Carmen Polig die ersten Pläne für die Umbauarbeiten bereits ausgearbeitet. Ich wurde dann sozusagen ins kalte Wasser gestoßen und mit der Ausführungsplanung betraut. Das war schon eine große Herausforderung. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir im Team die Arbeiten zu einem guten Ende geführt haben. Und das trotz der kurzen Zeit. Baubeginn war nämlich am 20. März 2017 und nach nur 256 Tagen konnte das Feuerstein schon seine Tore öffnen.

Liefen die Arbeiten stets nach Plan oder hatten Sie zwischendurch die stille Sorge, den Fertigstellungstermin nicht einhalten zu können?

Bei so einer großen Baustelle sind Überraschungen – positive wie negative – natürlich vorprogrammiert. Immerhin wurde das bestehende Bauvolumen von 13.000 m³ um nicht weniger als 43.000 m³ erweitert. In den „heißen“ Bauphasen waren über 30 Gewerke mit mehr als 250 Arbeitern auf der Baustelle. Doch wenn alle an einem Strang ziehen und dasselbe Ziel vor Augen haben, dann gelingen auch große Herausforderungen. An Acht-Stunden-Tage war in dieser Zeit nicht zu denken. Doch das gilt nicht nur für mich, sondern für alle am Bau Beteiligten.

Wie haben Sie es geschafft, Ihre Mitarbeiter täglich neu motivieren?

Die Projektverantwortlichen auf der Baustelle haben exzellent die Fäden gezogen. Wir waren stets ein gut eingespieltes Team. Wenn man dann die Baufortschritte sieht, dann wirkt das auf jeden einzelnen sehr motivierend. Viel dazu beigetragen hat auch Bauherr Peter Mader. Der Umbau war und ist sein Herzensanliegen, in das er sehr viel Zeit und Energie gesteckt hat. Das spornt natürlich zusätzlich an.

Architekten sind häufig mit dem Vorwurf konfrontiert, sie gestalten fürs Auge, aber nicht für die Praxis ...

Ja, das ist vielfach ein sicher berechtigter Vorwurf. Davon nehme ich mich persönlich aber gerne aus. Mein leider bereits verstorbener Professor Josef Lackner von der Universität Innsbruck hat mich in dieser Hinsicht nachhaltig geprägt. Sein Beispiel: eine Kneifzange, die seit Jahrhunderten dieselbe Form hat; diese kommt völlig ohne Schnörkel aus und folgt allein der Funktion. Was für Handwerksgeräte gilt, gilt auch für zeitgemäße Architektur. Was nützt ein optisch gefälliges Gebäude, wenn es nicht praxistauglich ist?

Durch welche baulichen Besonderheiten besticht das neue Feuerstein?

Das Pflerschtal gilt als ganz besonderer Rückzugsort für Naturliebhaber. Dem wird auch die Architektur des Hauses gerecht. Das Gebäude fügt sich trotz seines Volumens angenehm in die Landschaft ein. Dazu trägt auch die vornehmliche Verwendung natürlicher Baumaterialien bei. Bei der Ausstattung wurde ebenfalls viel Wert auf heimische Naturmaterialien gelegt, auf Kunststoff wurde weitestgehend verzichtet.

Ihr persönliches Feuerstein-Highlight?

Oh, das ist schwer zu sagen. Vielleicht die unzähligen Möglichkeiten, die das Feuerstein für Familien mit Kindern jeder Altersstufe bietet. Oder die außergewöhnliche Lage im Talschluss von Pflersch, die täglich neue Naturerlebnisse ermöglicht. Oder der idyllische See inmitten der Anlage, der fast wie ein Kraftort wirkt und eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt. Ja genau, dieser kleine See ist mein ganz persönliches Feuerstein-Highlight.